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Schweiz hinkt bei gesunden Lebensjahren hinterher

Die EU hat neue Daten zum Gesundheitszustand veröffentlicht. Darin wurden auch Zahlen aus der Schweiz und Norwegen verglichen. Die Schweiz schneidet schlecht ab. Die Studie hat aber einen Haken.

Brüssel. In der EU betrug die Zahl der gesunden Lebensjahre bei der Geburt im Jahr 2022 62,8 Jahre für Frauen und 62,4 Jahre für Männer, was einem Geschlechterunterschied von 0,4 Jahren entspricht, gab die Statistikbehörde Eurostat nun bekannt. Die Lebenserwartung im Jahr 2022 betrug 83,3 Jahre für Frauen und 77,9 Jahre für Männer, was einer Differenz von 5,4 Jahren entspricht. Da die Kluft zwischen den Geschlechtern bei den gesunden Lebensjahren erheblich geringer war als bei der Gesamtlebenserwartung, werden die meisten zusätzlichen Jahre der Lebenserwartung von Frauen tendenziell mit Einschränkungen bei der Aktivität verbracht. Daher verbrachten Männer tendenziell einen grösseren Teil (80,1 %) ihres etwas kürzeren Lebens frei von Aktivitätseinschränkungen als Frauen (75,4 %).
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern war im Allgemeinen relativ gering: In vier EU-Ländern (Bulgarien, Litauen, Slowenien und Polen) betrug der Abstand mehr als 3,0 Jahre zugunsten der Frauen und in einem EU-Land stieg der Unterschied zugunsten der Frauen auf mehr als 3,0 Jahre im Vergleich mit Männern (Niederlande). Überraschend sind die Zahlen zur Schweiz: Sie liegt bei der Erwartung der gesunden Lebensjahre hinter der EU und die Differenz zwischen Frauen und Männern ist besonders stark: 56,7 gesunde Lebensjahre bei Frauen stehen 61,4 Jahren bei Männern gegenüber.
Die Daten haben allerdings ein Erhebungsproblem: Sie beruhen auf Befragungen und sind dadurch von der subjektiven Wahrnehmung der Befragten sowie von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund beeinflusst. Das bedeutet: Möglicherweise bezeichnen sich Schweizerinnen schneller in ihren täglichen Aktivitäten eingeschränkt als zum Beispiel Bulgarinnen. (red)

Quelle: Eurostat

© Quelle: Eurostat 2024, Daten aus 2022
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